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Welches Schmerzmittel wogegen?

Lupe auf Tabletten gerichtet

Schmerzen sind zunächst einmal Warnsignale des Körpers, die anzeigen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Von Mensch zu Mensch schwankt das Schmerzempfinden stark und kann durch die Psyche beeinflusst werden. Wichtig ist, gegebenenfalls das richtige Mittel zu wählen.

Ohne Schmerzen könnte der Mensch nicht überleben, da er sich ständig verletzen oder überfordern würde, ohne etwas dagegen zu unternehmen oder sich zu schützen. Schmerzen gehören zu den stärksten Empfindungen des Menschen überhaupt. Sie sind die Folge einer Reizung bestimmter empfindlicher Nervenenden, die sich in großer Zahl in der Haut, aber auch an anderen Stellen des Körpers befinden. Diese Schmerzsensoren reagieren z.B. auf Hitze, Dehnung oder Druck.

Grundsätzlich wird zwischen akuten und chronischen Schmerzen unterschieden. Der akute Schmerz ist zeitlich begrenzt und kann durch die Behandlung der Ursache meist erfolgreich therapiert werden. Chronische Schmerzen haben keine positive Alarmfunktion mehr, sie zermürben die Patienten körperlich und können das ganze Denken und Fühlen vollkommen beherrschen. Der Schmerz wird nach und nach zu einem eigenständigen Krankheitsbild, das auch individuell behandelt werden muss.

Wichtig ist, dass eine Schmerzbehandlung möglichst frühzeitig erfolgt, damit es nicht zur Ausbildung eines Schmerzgedächtnisses und damit zu chronischen Schmerzen kommt. Zum einen ist die Behandlung der Grunderkrankung wichtig, zum anderen sollten schnell wirkende Mittel gegen die akuten Beschwerden zum Einsatz kommen.

Wichtig ist, dass eine Schmerzbehandlung möglichst frühzeitig erfolgt, damit es nicht zur Ausbildung eines Schmerzgedächtnisses und damit zu chronischen Schmerzen kommt. Zum einen ist die Behandlung der Grunderkrankung wichtig, zum anderen sollten schnell wirkende Mittel gegen die akuten Beschwerden zum Einsatz kommen.

Eine wichtige Säule der Schmerztherapie sind Analgetika (Schmerzmittel). Diese werden in zwei große Gruppen unterteilt, je nachdem, ob sie im peripheren oder zentralen Nervensystem wirken.

Viele altbewährte Schmerzmittel, wie die Acetylsalicylsäure (ASS), setzen vor allem im peripheren Nervensystem an. Dort also, wo die Schmerzreize wahrgenommen werden. Sie bewirken, dass die Zahl der Nervenimpulse aus den Schmerzfühlern sinkt und die Schmerzempfindung nachlässt.

Morphin und Opioide greifen im zentralen Nervensystem ein und wirken an besonderen Rezeptoren im Rückenmark und Gehirn. Geschieht dies, werden die Nervenzellen gehemmt und ihrer Erregbarkeit verringert. Nervenimpulse werden weniger stark oder gar nicht mehr weitergeleitet.

Der Fachbegriff Analgetikum steht für "An-algesie", also "Freiheit von Schmerz". Die "einfachen" Schmerzmittel, die vor allem im Gewebe wirken, wo der Schmerz aufgrund entzündlicher Prozesse entsteht, werden bei vorübergehenden Schmerzen wie Kopf-, Menstruations-, Zahn-, Rücken- und Gelenkschmerzen verwendet.

Die synthetischen Schmerzmittel, die vielfach ohne Rezept in der Apotheke erhältlich sind und meist sehr gut wirken, gehören zu sechs chemischen Wirkstoffgruppen. So zählt die Acetylsalicylsäure (ASS) zu den Salicylaten, Ibuprofen zu den Essigsäuren, Paracetamol zu den Aniliden.

Neben einer schmerzlindernden Wirkung haben viele der Wirkstoffe auch fiebersenkende Eigenschaften, die das Wohlbefinden insgesamt verbessern. Deshalb kommen Paracetamol oder ASS häufig auch bei grippalen Infekten zum Einsatz.

Gut verträglich, aber nicht harmlos

Seit April 2009 sind Packungen mit insgesamt mehr als 10 Gramm Paracetamol verschreibungspflichtig. Das mag verwundern, da das Schmerzmittel lange zu den verträglichen Mitteln gezählt wurde. Selbst Kinder und Schwangere können es nehmen, es beeinflusst die Blutgerinnung nicht und geht nicht auf den Magen.

Versehentliche Überdosierungen von Paracetamol haben zu der Verschreibungspflicht geführt. Zum einen ist der Abstand zwischen ungefährlichen und schädlichen Dosierungen nicht allzu groß, zum anderen kann eine Überdosierung tödlich enden.

In hohen Dosen schädigt Paracetamol zudem die Leber, sechs bis acht Gramm gelten für gesunde Erwachsene als tödlich. Bei Kindern und mit vorgeschädigter Leber liegt die kritische Schwelle noch niedriger.

Wegen möglicher Leberschäden sollten insbesondere Fettleibige daher Paracetamol auch nur nach Rücksprache mit dem Arzt einnehmen und besser auf ASS und Ibuprofen zurückgreifen. Auch Kombinationspräparate, die Paracetamol enthalten, sind nicht empfehlenswert.

Dagegen ist für Magen-Darm-empfindliche Personen Paracetamol angeraten, mit ASS und Ibuprofen sollten diese Menschen vorsichtig sein - ebenfalls mit Kombipräparaten. ASS und Kombipräparate sollten bei Kindern nur auf ärztlichen Rat gegeben werden, empfehlenswert sind hier Paracetamol und Ibuprofen.

Weitere Empfehlungen:

  • Bei Katerkopfschmerz kein Paracetamol, weil die Leber schon vom Alkohol mitgenommen ist. Besser ist Ibuprofen, ASS und Kombipräparate mit Einschränkungen.
  • Bei Zahnschmerzen besser Paracetamol und Ibuprofen, ASS nur, wenn Zahn-OPs oder -Ziehen ausgeschlossen sind. ASS hemmt die Blutgerinnung.
  • Bei Spannungskopfschmerzen können alle Wirkstoffe in etwa gleich wirken, Paracetamol schneidet etwas schlechter ab.
  • Ärzte raten Schwangeren mit Kopfschmerzen oder Migräne in der Regel zu Paracetamol.

Bildquelle PhotoSG/stock.adobe.com

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